Die First Responder des OV Rhens

First-Responder oder auch Ersthelfer vor Ort sind heute fast unverzichtbar geworden, wenn es um Notfälle geht. Sie sind ein wichtiges Bindeglied zwischen den Angehörigen oder Passanten, die einen Notruf abgesetzt haben, und dem Rettungsdienst. First-Responder sind ehrenamtlich tätig und werden durch Handy oder Melder über einen Notfall informiert und sind wegen ihrer Ortsnähe wesentlich früher am Notfallort als der Notarzt oder der Rettungsdienst.

Die 8 First-Responder des DRK-Ortsvereins Rhens waren im Kalenderjahr 2018 insgesamt 138-mal im Einsatz, 155 Einsatzstunden kamen zusammen. Das Spektrum der Einsätze ist vielfältig. Im Jahr 2018 spricht die Statistik von 83 internistischen, 30 chirurgischen, 8 neurologischen Notfällen, einem Kindernotfall und 6 Verkehrsunfällen. Die Einsatzbereitschaft der First-Responder ist freiwillig und unentgeltlich, ein Service mit Herzblut zum Wohl der Bevölkerung.

Was ist ein First Responder?

Die Idee der First Responder oder auch Helfer vor Ort hat Ihren Ursprung in den USA. Mit ihren großen und vergleichsweise dünn besiedelten Flächenlandkreisen wurden die örtlichen Strukturen und die Verfügbarkeit von organisierten Kräften in Form von Freiwilliger Feuerwehr und Streifenwagen der Polizei bereits früh genutzt, um bei einem medizinischen Notfall die ersten Maßnahmen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit sehr langen Anfahrtszeiten zu übernehmen. Ziel ist es, die Zeit zwischen Eintreten des Notfalls und der ersten medizinischen Versorgung, das sogenannte therapiefreie Intervall, zu verkürzen.

Warum gibt es die First Responder?

In Rhens, Brey und Spay beträgt die Fahrzeit von den nächsten Rettungswachen in Koblenz oder Boppard mindestens 8-10 Minuten. Deshalb werden die First Responder zusätzlich alarmiert, um eine schnelle Erstversorgung durchzuführen. Bis Rettungsdienst und Notarzt eintreffen sind die First Responder bereits vor Ort, haben erste Maßnahmen, z.B. die Kontrolle der Vitalfunktionen oder die richtige Lagerung durchgeführt und außerdem eine qualifizierte Rückmeldung an die Rettungsleitstelle gegeben. Diese Zeitersparnis kann entscheidend sein und Menschenleben retten!

Wer sind die First Responder?

Die First Responder sind ehrenamtliche Mitglieder des DRK Ortsvereins Rhens. Sie sind in einer Zufallsbereitschaft über Funkmeldeempfänger erreichbar. Das heißt, dass alle First Responder, die sich zum Zeitpunkt einer Alarmierung im Ort befinden ausrücken, normalerweise aber maximal 2 Helfer zum Patienten gehen.

Wie sind die First Responder qualifiziert?

Alle Mitglieder der First-Responder-Gruppe sind Notfallsanitäter, Rettungssanitäter oder verfügen über eine abgeschlossene Ausbildung im Sanitätsdienst des DRK.

Wann werden die First Responder eingesetzt?

Ob ein First Responder zum Einsatz kommt, entscheidet die Integrierte Leitstelle in Koblenz. Das Einsatzspektrum reicht von Unfällen aller Art bis hin zu lebensbedrohlichen Erkrankungen (Herzinfarkt, Atemnot, Bewusstlosigkeit, Kreislaufstillstand). Generell werden die First Responder immer alarmiert, wenn der Einsatz des Notarztes erforderlich ist.

Wer alarmiert die First Responder?

Die First Responder werden direkt von der Integrierten Leitstelle Koblenz alarmiert, die gleichzeitig auch Notarzt und Rettungswagen entsendet.

Wie sind die First Responder ausgerüstet?

Jeder First Responder führt mindestens Beatmungsbeutel, Blutdruckmessgerät, Blutzuckermessgerät und Verbandmittel mit sich. Darüber hinaus werden für die Gemeinde Spay ein, für Rhens und Brey fünf Automatisierte Externe Defibrillatoren (AED) mitgeführt. Als Fahrzeug wird in der Regel der private Pkw eingesetzt. Lediglich bei Verkehrsunfällen und Feuerwehreinsätzen wird der vereinseigene Krankentransportwagen (KTW) besetzt. Dort findet sich eine komplette Notfallausrüstung mit EKG-/Defibrillator, Sauerstoff, Kinder-Notfallkoffer usw..

Was kostet ein First Responder- Einsatz?

Für den Patienten ist der Einsatz kostenlos. Die First Responder arbeiten ehrenamtlich, die Kosten für Ausstattung und Material trägt der DRK-Ortsverein Rhens. Sie sind keine Konkurrenz zum öffentlich-rechtlichen Rettungsdienst, sondern stellen eine wertvolle Ergänzung in der Rettungskette dar. Das First-Responder-System ist ein freiwilliges und ehrenamtliches Zusatzangebot, das oft Menschenleben rettet.